Nun geht es Schlag auf Schlag, heute soll der Wind endlich nachlassen und erste Ausfahrten aufs Boot ermöglichen. Weil wir die nächsten 24h kaum mehr zu Hause sind, müssen wir bereits unsere Sachen packen und die Wohnungen aufräumen. Dann endlich ist es soweit.
Mit dem neuen Schiff „firmm Vision“, das rund 90 Personen transportieren kann, geht es hinaus aus dem Hafen von Tarifa und in Richtung Marokko. Der Wind ist immer noch sehr stark und einige müssen ein wenig leiden. Dafür sehen wir eine grosse Gruppe (ca. 200) blau-weisser Delfine, auch Streifendelfine genannt, die rasant und lebensfreudig durch die Wellen springen.
Kurz darauf taucht ein erster, schräger Blas auf: Ein Pottwal! Wir rasen in die Nähe und können ihn noch ein paar Minuten beobachten, bevor er majestätisch die Fluke (Schwanzflosse) hebt und in die Tiefen des Meers abtaucht. Wenig später sogar noch ein Pottwal, den wir noch länger beim Atmen an der Oberfläche sehen.
Freudig geht’s zurück in den Hafen – einige sind glücklich zurück an Land zu sein und verzichten auf die zweite Ausfahrt des Tages und bummeln stattdessen durch die Stadt. Auf der 17Uhr-Fahrt fahren wir in die Abenddämmerung, die Wellen haben sich etwas beruhigt und ein unglaubliches Schauspiel erwartet uns. Verschiedene grosse Tümmler dümpeln umher und jagen in alle Richtungen fliegende Fische. Von Ihnen sehen wir nicht so viel. Dafür sind wir plötzlich umringt von unzähligen Grindwalfamilien, die aus dem Mittelmeer zurück in die Strasse von Gibraltar kommen um zu Fressen, da der Wind langsam dreht. Viele Familien haben Junge, kommen ans Boot, tauchen unten durch, drehen sich verspielt auf den Rücken und winken uns mit ihren Flippern zu. Wir wissen gar nicht wohin schauen und kehren überglücklich an Land zurück.
Am Abend gibt’s Pizza im Nachbarslokal und die letzten Sachen werden gepackt.
Von Kira & Xena
